Zum 30. Geburtstag gibt es die nunmehr 6. Edition von Shadowrun, die mit dem Grundregelwerk eingeläutet wurde. Die erste Überraschung ist zunächst, dass das Regelwerk schlanker geworden ist, also ist die Frage, auf welche „Kosten“. Die positive Antwort ist: das System hat sich weiter entwickelt, als noch in den letzten Editionen und zwar (in weiten Teilen) zu Gunsten der Spielbarkeit.
Weniger Fähigkeiten und der Rückgriff (erst einmal) auf das Prioritätensystem machen den Einstieg schneller und einfacher. Kein Vergleich mit den umfassenden Fähigkeitslisten von Das Schwarze Auge. Und auch wenn dadurch vielleicht ein paar Differenzierungsmöglichkeiten verschwinden mögen, gerade für den Einstieg ist das System so deutlich einfacher und übersichtlicher (und man vergisst nicht so leicht die verschiedenen Skills). Andererseits wird in jeder Kampfrunde verglichen, was anschließend passiert und man erhält ggf. zusätzliches Edge, mit dem man besondere Handlungen ermöglichen kann. So kommt doch wieder etwas Komplexität hinzu und eine entsprechende Dynamik.
Insgesamt liefert die 6. Edition von Shadowrun ein runderes Bild, als es noch in der fünften Edition der Fall war und ist deutlich klarer, allerdings auch mittlerweile deutlich tödlicher, da Rüstungen nur noch einen Verteidigungsbonus liefern, keinen Schadenswiederstand mehr, wie man ihn noch aus alten Editionen kennt. Dennoch ist die Idee der besseren Spielbarkeit noch klar zu erkennen, was den Umstieg durchaus auch rechtfertigt, gerade wenn Neueinsteiger mit am Spieltisch sitzen.
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