Königsgambit in Kamborn
Königsgambit in Kamborn ist der erste Cthulhu-Abenteuerband, der die kleine Stadt Kamborn in Norddeutschland als Hintergrund in den Mittelpunkt stellt. Das berüchtigte Arkham und Kamborn haben dabei zwei sehr wichtige Merkmale gemeinsam: Beide Städte sind fiktiv und in beiden sind cthulhoide Mächte äußerst aktiv. Wenn man der Einleitung glauben darf, wird man in Folgepublikationen auch erfahren, warum heutzutage niemand von Kamborn gehört zu haben glaubt…
Das Abenteuer Der Monolith spielt in den 1920ern und konfrontiert die Spielercharaktere mit der Frage, warum so viele Bewohner eines kleinen Dorfes sich inzwischen von der christlichen Kirche abgewandt haben. Natürlich ist die Wahrheit dahinter durchaus finster und fordert die Spielercharaktere heraus, Schlimmeres zu verhindern.
Das zweite Abenteuer, Blutrausch, führt von einem brutalen Mord in die Universitätsszene von Kamborn – und wie Cthulhu-erfahrene Spieler wissen, kann dies nur der Auftakt für schrecklichere Ereignisse sein.
Die beiden neuen Abenteuer dieses Bandes haben zwar scheinbar ein gemeinsames Bindeglied, das aber nur schwach ist. Im Endeffekt sind die Geschichten unabhängig – vor allem, da die Stadt Kamborn hier nur das grundsätzliche Setting liefert. In gewisser Weise sind beide Geschichten klassische Cthulhu-Abenteuer, die – trotz Freiheitsgraden für den Spielleiter im ersten Abenteuer – weniger Überraschungen als vielmehr archetypische Geschichten bieten. Auf jeden Fall versprechen beide Abenteuer soliden Spielspaß, und die Einleitung dieses Bandes lässt mit Spannung erwarten, was zukünftig noch mit Kamborn geplant ist. Wer klassische Cthulhu-Abenteuer in den 1920ern sucht und Deutschland als Handlungsort bevorzugt, bekommt hier wieder einmal zwei Abenteuer zum günstigen Preis.
(Björn Lippold)
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