Die folgende Rezension ist ursprünglich in Mephisto 59 für die Hardcover-Printausgabe erschienen.
Düstere Orte
Düstere Orte bietet der Cthulhu-Mythos viele, so dass es nicht verwunderlich ist, dass eben diesen Orten ein eigener Quellenband gewidmet wird. Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung, was einen Ort düster macht, wie solche Orte im Abenteuer eingesetzt werden können und was ihr Hintergrund ist. Tabelle lassen solche düsteren Orte mit Vorgeschichte gleich auswürfeln, doch sinnvoller ist die nachfolgende Aufstellung von düsteren Orten in Amerika, Europa und – da es ein deutscher Quellenband ist – auch besonders in Deutschland, wobei hier auf real existierende Vorlagen zurückgegriffen wird.
Den Hauptteil des Buchs machen jedoch die sechs ausgearbeiteten Orte aus, die vom Sanatorium über den dunklen See bis zur Bibliothek von Celaeno reichen. Hier stellen die Autoren jeweils zunächst den Ort ausführlich vor und liefern Ansätze und Idee, was ihn düster macht. Zwar geben diese Kapitel eine klare Richtung, verstehen sich aber als Baukasten, mit dem der Spielleiter seine eigenen Ideen umsetzen kann. Jeder Ort bekommt aber außerdem ein klar definiertes Abenteuer, das diese Elemente aufgreift und in einer spielbaren Geschichte zusammenführt. So dürfen die Charaktere mal den finsteren Geheimnissen eines Schlachthofs auf die Spur kommen oder ein Dorf vor cthuloiden Mächten retten (und sich selbst gleich mit).
Während die allgemeine Einleitung aus meiner Sicht ganz interessant, aber recht einfach ist, sind die Ausarbeitungen der Orte und ihrer Abenteuer für Spielleiter eine Fundgrube, in der sie entweder gleich spielfertige Szenarien oder jede Menge Bausteine für ihre eigene Kampagne finden. Die Kapitel sind sehr gut ausgearbeitet (inklusive umfangreicher Handouts), bieten interessante Ideen und sind auch abwechslungsreich genug, um eine Spielrunde auch mit mehreren dieser Orte zu konfrontieren. Cthulhu-Spielleitern kann Düstere Orte also empfohlen
werden. (Björn Lippold)
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