Die folgende Rezension ist ursprünglich in Mephisto 51 für die Hardcover-Printausgabe erschienen.
Innsmouth: Küstenstadt am Teufelsriff
Der dritte Band der Lovecraft Country Collection widmet sich dem Küstenstädtchen Innsmouth, das fest in der Hand der Tiefen Wesen bzw. der Hybriden aus den Mythoskreaturen und Menschen ist. Die ehemals geschäftige Hafenstadt ist auf dem absteigenden Ast, und seine wenigen Bewohner gehören entweder zu den Hybriden oder leben vor ihnen in Angst, während der Esoterische Orden des Dagon die Kontrolle über den Ort ausübt.
Das Innsmouth-Quellenbuch stellt den Ort im Allgemeinen vor und arbeitet sich dann Stadtviertel für Stadtviertel durch Orte und Bewohner. Natürlich wirft das Buch auch einen Blick auf das Teufelsriff und darunter. Im Stadtführer finden sich sowohl die Gefahren und Geheimnisse der Stadt als auch die »normalen« Menschen, die um so deutlicher machen, wie es um Innsmouth bestellt ist.
Die zweite Hälfte des Buchs besteht aus sechs Abenteuern, die sich um Innsmouth und ihre Bewohner drehen. Mal geht es um eine Expedition der Miskatonic Universität zu Ruinen, bei denen sich die Teilnehmer bald außergewöhnlichen Problemen gegenüber sehen, mal um eine Erbschaft, die die Frage aufwirft, ob und wie die Verwandtschaft der Charaktere nach Innsmouth reicht. So ist die Bedrohung in einigen Fällen eher weltlich wie Smuggler oder überaus cthuloid wie Tiefe Wesen, die die Charaktere opfern wollen.
Innsmouth: Küstenstadt am Teufelsriff ist ein spannendes und lesenswertes Quellenbuch zu einem der Hotspots cthuloider Aktivitäten. Die Abenteuer sind interessant gemacht und trotz des gleichen Settings sehr unterschiedlich in Anforderungen an die Spieler und Atmosphäre. Hier ist sicher das Abenteuer Fischfutter ein Highlight, wenn man die Spieler ordentlich fordern will. Einziger Nachteil ist, dass sich mit einer Charaktergruppe kaum mehr als ein oder zwei Abenteuer spielen lassen, denn das die Charaktere immer wieder »zufällig « nach Innsmouth kommen, erscheint eher unwahrscheinlich. Für Cthulhu- und Lovecraft-Fans dürfte diese Buch aber Pflichtlektüre sein. (Björn Lippold)
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