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CTHULHU: China - Cthulhu im Reich der Mitte €6,91
Durchschnittliche Bewertung:4.5 / 5
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CTHULHU: China - Cthulhu im Reich der Mitte
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CTHULHU: China - Cthulhu im Reich der Mitte
Verlag: Pegasus Press
von Roger L. [Häufiger Rezensent]
Hinzugefügt am: 05/13/2013 08:42:34
Bald im Original auf http://www.teilzeithelden.de

Wer hat sich noch geärgert, als das Rennen um den nächsten Cthulhu-Quellenband von Ägypten und nicht China gemacht wurde? Das Sinnen nach Spielhilfen für das Reich der Mitte hat seit 2012 ein Ende, denn Pegasus Spiele hat mit einem PDF auf die Rufe der Fans reagiert. Wie viel Mythos verträgt das riesige Land in Asien?

Pegasus Spiele hat ein umfangreiches Repertoire für das Cthulhu Rollenspiel. Doch neben den handelsüblichen Druckprodukten finden auch immer öfter digitale Kopien als PDF ihren Weg in die Hand der Spieler. Sei es, um schnell etwas auf dem Tableau nachzusehen oder auch um Geld und Regalplatz zu sparen. Der Vertrieb der PDF-Dokumente erfolgt über die Plattform DriveThruRPG.com. Neben den Büchern, die es auch als digitale Version gibt, gibt es auch Erweiterungen, die es bislang nur digital gibt. Heute wollen wir unser Augenmerk auf eine dieser Erweiterungen lenken. Wir betrachten H.P. Lovecrafts Cthulhu - China - Cthulhu im Reich der Mitte, welches nicht nur Hinweise zu China in den 20er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts beinhaltet, sondern auch zwei umfangreiche Abenteuer.

Erscheinungsbild

Mit 99 Seiten muss sich das PDF wahrlich nicht vor anderen vergleichbaren Produkten verstecken. Die meisten Quellenbücher haben ungefähr den dreifachen Umfang, aber auch den dreifachen Preis. Allen PDF-only Produkten ist das Cover gemeinsam, welches im Hintergrund die bekannte Szenerie von Cthulhu hinter Steinspitzen, die aus dem Meer ragen zeigt, im Vordergrund aber den jeweiligen Titel. Das ganze Konstrukt ist leider etwas pixelig, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt und den Gesamteindruck nicht schmälert.

Systemtypisch sind die eigentlichen Seiten der Erscheinung eines historischen Almanachs nachempfunden. Vielleicht etwas zu dunkel alles in allem, aber dafür kann man nach persönlicher Vorliebe die Helligkeit und den Kontrast des Monitors zu Hause anpassen. Der Text wirkt gut strukturiert, nur wenige Informationen sind gedoppelt. Auch die Leserlichkeit ist hoch und der gute Satzbau unterstützt die Eingängigkeit der Informationen.

Sehr schön und inspirierend sind nicht nur die historischen Fotografien, die immer wieder den Text auflockern, sondern auch die handgezeichneten Karten einzelner Handlungsorte von Thorsten Kettermann.

Das Inhaltsverzeichnis ist anklickbar, leider ist das gesamte Dokument nicht in Layers aufgebaut, was den Druckerpatronen im Fall eines Ausdrucks keine lange Lebensdauer beschert.

Inhalt

Quellenbücher für Cthulhu haben für mich, neben der offenen Anwendung für das System selbst, auch oftmals einen anderen echten Mehrwert. Selten findet man Material, was in großen Teilen so gut recherchiert ist. So ist es nicht verwunderlich, dass Spielleiter gern die Bücher nutzen, auch wenn sie andere Spielwelten spielen, die aber auch in einem ähnlich historisch korrekten Szenario spielen.

In meinem Fall dient es mir unter anderem auch, um meine eigene Adventure!-Runde, ein Pulp-Setting, dass ebenfalls in den 20er Jahren spielt, mit ordentlichen Informationen über China zu unterfüttern.

So ist es auch in diesem PDF der Fall. Stück für Stück werden wir über die teils in der Mythologie verankerte Geschichte des Reiches geführt, um dann anschließend viel über Gepflogenheiten, Sitten, Religion im Alltag, Recht und Wirtschaft zu erfahren. Ich habe stichpunktartig gegen historische Quellen geprüft und war sehr angetan, wie gut der Stoff aufbereitet ist, ohne sich in uninteressantes Faseln zu verlieren. Der Mythos spielt hier bislang nur eine untergeordnete Rolle und man tut gut daran, den „gelben König“ nicht mit dem „König in Gelb“ zu verwechseln!

Wenn auch die meisten Spielrunden nur selten mit diesen Personen in Kontakt kommen werden, werden abschließend zu diesem ersten Artikel die wichtigsten Personen Chinas mit ihrer persönlichen Geschichte und Motivation erläutert. Mir gefällt das, hilft es mir doch besser, die verschlungenen Wege von Politik und sozialen Problemen zu verstehen.

China ist in den Zwanzigern dem Zusammenbruch nahe, das Kaiserreich existiert nicht mehr, Russland und Japan lauern an den Grenzen und die Landbevölkerung ist verarmt. Das erzeugt bereits eine große Menge möglicher Implikationen und Plothooks, die vom Mythos, der ab nun näher beleuchtet wird, nur noch stärker angereichert werden.

Wenn auch zwei große Abenteuer den Abschluss bilden, findet der geneigte Leser nun einen Überblick über Geheimgesellschaften, Magierkulte und auch mystische Monstrositäten (und deren Wurzeln im Mythos). Die jeweiligen Textstellen sind kurz, aber knackig und machen Spaß, gelesen zu werden. Werteprofile vervollständigen diese ersten Happen, die gespielt werden wollen.

Soweit, so gut. Kommen wir zu den zwei Abenteuern.

„Das Erbe des Hyperboreärs“ hat tatsächlich als Thema die Beschwörung eines Großen Alten zu verhindern, der im Fall des Versagens oder Zögerns der Charaktere dann auch tatsächlich erscheint und mit seinen Pseudopoden Tod und Vernichtung bringt. Das Setting entführt die SC zu einer Ausgrabungsstätte nahe dem Bau einer Eisenbahntrasse bei der Stadt Qianhuxiang. Hier wurden alte Artefakte aus einer weit entfernten Vorzeit gefunden. Diese entstammen der Phase, als an dem Ort des Geschehens schon mal eine Stadt stand, die jedoch aus unbekannten Gründen vernichtet wurde. Alles scheint etwas mit einem Testament zu tun haben und die Fremdenfeindlichkeit gegenüber den westlichen Teufeln ist auch nicht sonderlich hilfreich im Rahmen der Ermittlungen. Die oben erwähnten Karten finden sich hier und wissen zu gefallen. Das Abenteuer ist durch einen Zeitstrahl sehr linear aufgebaut und ist quasi ein Wettrennen gegen die Zeit. Vom Anspruch an den SL würde ich es im Mittelfeld aufführen. Man wird an vielen Stellen an die Hand genommen, andere Bereiche müssen alleine mit Leben erfüllt werden. Ich mag ja kataklysmische Katastrophen und hier kann es am Ende dazu kommen. Herzchen dafür!

Abenteuer Nr 2 im Reigen – „Die weiße Schlange“ – richtet sich an deutlich erfahrenere Spielleiter. Hier kommt es zu einer Mordserie, ein Schlangengeist und eine unsterbliche Liebe spielen eine große Rolle. Die komplexen, miteinander verwobenen Handlungsfäden benötigen eine große Fülle von Statisten. Hier hilft das Abenteuer, die Übersicht zu bewahren. Deutlich freier gestaltet, muss der SL dafür sorgen, dass die SC den Informationshappen nachlaufen, ohne sich in den Fäden zu verwirren. Mehrere Handlungsorte können angelaufen werden und nur durch geschickte Verknüpfung der gelieferten Bissen an Informationen entsteht das Gesamtbild. Ich mag solche kriminalistischen Geschichten, sehe es aber als zwingend nötig an, dass sich Spieler während des Abenteuers Notizen machen.

Alle Abenteuer greifen die Informationen aus dem einleitenden Kapitel gut auf und verarbeiten sie gekonnt zu einem passenden und sich auch chinesisch anfühlenden Gesamtbild. Handouts werden bei beiden Fällen geliefert, das erste Abenteuer hat sogar zwei kurze Spielberichte anbei.

Preis-/Leistungsverhältnis

Tut mir leid, aber auch wenn das Buch wirklich gut ist, finde ich es zu teuer. Druckware im Bereich von 300 Seiten kostet meist um die 35 EUR. Hier zahle ich für 99 Seiten 14,95 EUR. Verdreifache ich diesen Preis, um eine Vergleichbarkeit zu umfangreicheren Büchern zu erhalten, lande ich bei fast 45 EUR. Dafür bekommt man schon Grundregelwerle. Lege ich zugrunde, dass es sich hier um ein PDF handelt, würde ich einen Preis von 12,95 deutlich angemessener finden.

Fazit

Pegasus macht vieles richtig mit der Veröffentlichung der PDF Linie. Zum einen ist es zeitgemäß, zum anderen kann so leichter auf die Wünsche der Community reagiert werden. Das besprochene PDF bietet einen guten Überblick über das China der 20er Jahre und erklärt, wie es sich so aus der Historie entwickelt hat. Als SL hat man nach der Lektüre einen guten Eindruck von Land, Sitten und Leuten.

Die Abenteuer sprechen zwei verschiedene Spielertypen an, sind gut geschrieben, aber nichts für Einsteiger(-SLs). Handouts runden das Paket an. Auch die Erscheinung weiß zu begeistern. Es ist nur zu teuer.

Ich habe nun genau das, was ich haben wollte. Ich kann mich sicher durch die 20er Jahre im Reich der Mitte als SL bewegen und kann das Material auch über Cthulhu hinaus benutzen. Well done, Pegasus!

Bonus/Downloadcontent

Uns ist kein weiterer kostenloser Content bekannt.

Unsere Bewertung

Erscheinungsbild 4v5 Etwas zu dunkles Layout, aber gut gestaltet. Karten und Handouts sind beinhaltet. Inhalt 5v5 Ein für das Spiel vollkommen zureichender Blick auf das Reich der Mitte. Zwei Abenteuer, etliche Plothooks und eine gute Recherche, die viel Zeit in Wikipedia et al spart. Preis-/Leistungsverhältnis 3v5 Einfach zu teuer, wenn auch gut. Gesamt 4v5



Wertung:
[4 von 5 Sternen!]
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CTHULHU: China - Cthulhu im Reich der Mitte
Verlag: Pegasus Press
von A customer [Verifizierter Käufer]
Hinzugefügt am: 09/13/2012 23:20:13

„China – Cthulhu im Reich der Mitte“ wäre in früheren Jahren wohl als Sonderband in der Reihe „Cthuloide Welten Bibliothek“ aufgehoben gewesen. Es gehört zu den Vorteilen des neu erschlossenen Mediums PDF, dass der Spielerschaft weiterhin Zusatzmaterial neben den Hardcover-Publikationen angeboten werden kann. Der Autor Stefan Franck hat es sich zur Aufgabe gemacht, das riesige chinesische Reich für „Cthulhu“-Spielleiter und -Spieler zu erschließen.

„China“ beginnt mit einem ausführlichen Regionalia-Artikel im Stil der „Cthuloide Welten“. Einem knappen Abriss über die Jahrtausende währende Geschichte des Landes folgt die Beschreibung der politischen Situation in den 1920ern. Kolonialmächte und chinesische Republikaner prägen das Bild dieser Zeit, eine Mischung, die einigen Zündstoff verspricht. Die nächsten Seiten beschäftigen sich umfangreich mit Land und Leuten, dem Alltag der Chinesen und dem chinesischen Weltbild um Yin und Yan. Der Autor stellt wichtige Persönlichkeiten des Landes vor, und natürlich werden auch die wichtigsten Städte und Ortschaften Chinas kurz präsentiert. Außerdem wurde ein kurzes Kapitel den exotischen chinesischen Waffen gewidmet, von denen einige hier mit Spielwerten angeboten werden. Der gesamte Regionalia-Teil ist dabei eher nüchtern geschrieben, was es dem Spielleiter manchmal schwer machen kann, sich in die zu transportierende Stimmung zu versetzen.

Ein eigenes, umfangreiches Kapitel kümmert sich um den Mythos in China. Hier findet der interessierte Spielleiter eine fundierte Mischung aus Kulten, Monstrositäten und Geheimorganisationen, die er in seinen eigenen Szenarien einsetzen kann. Mitgeliefert werden zahlreiche Nichtspielercharaktere, unzählige Abenteuerideen sowie eine ganze Handvoll kurzer Szenario-Beschreibungen, die als Inspiration und Quelle für zahlreiche Spielabende im Reich der Mitte dienen können.

Die nächsten 50 Seiten nehmen dann zwei komplett ausgearbeitete Szenarien in Anspruch. Beide Szenarien sind nach dem für „Cthulhu“-Publikationen üblichen Schema aufgebaut: einem kurzen Überblick über das Geschehen folgt das eigentliche Szenario; Spielwerte und Handouts werden jeweils in einem separaten Anhang zusammengefasst. Diese Herangehensweise ist bewährt und erprobt und erleichtert das Vorbereiten und Leiten der Szenarien.

In „Das Erbe des Hyperboräers“ nehmen die Charaktere am Bau einer Eisenbahnlinie durch das chinesische Hinterland teil. Durch den Fund uralter Artefakte wird der Bau verzögert, sodass die Charaktere sich bald in Schwierigkeiten wiederfinden: Nicht nur weltliche Probleme durch fremdenfeindliche Einheimische tun sich auf, auch der Mythos hält unbarmherzig in die Handlung Einzug und muss aufgehalten werden. Auch in „Die weiße Schlange“ geht es vordergründig um den Hass auf die fremden „Westler“, fallen doch immer mehr Europäer einer geheimnisvollen Mordserie in Peking zum Opfer. Natürlich hat auch hier das Übernatürliche seine Finger im Spiel. Das Aufklären der Verbrechen erfordert eine Menge Detektivarbeit, während ein zweiter, hiermit verbundener Handlungsfaden ganz untypisch die Liebe in Spiel bringt …

Beiden Szenarien ist ein sehr komplexer Handlungsablauf und das Ineinandergreifen verschiedener Handlungsstränge gemein. Außerdem gehen sie gekonnt auf chinesische Bräuche und Gepflogenheiten ein und führen eine Vielzahl typisch chinesischer Nichtspielercharaktere ein. Damit erfordern sie einen hohen Vorbereitungsaufwand durch den Spielleiter; belohnt wird er dafür allerdings mit außergewöhnlichen Schauplätzen und unverbrauchten Szenarienideen, sodass sich der Aufwand durchaus lohnt.

„China – Cthulhu im Reich der Mitte“ ist optisch ähnlich wie die übrigen PDF-only-Veröffentlichungen gestaltet. Das Dokument ist reich bebildert, die Seiten wie die eines altertümlichen Folianten aufgemacht. Leider wird durch die zahlreichen Schnörkel und den grauen Hintergrund die Schrift manchmal etwas unleserlich. Insgesamt würde ich das Layout aber als ansprechend und hübsch bewerten. Besonders aufmerksam möchte ich auf die von Thorsten Kettermann wirklich schön gestalteten Karten machen, die durch ihre Ausschmückungen wunderbar chinesisches Flair transportieren.

Fazit: „China – Cthulhu im Reich der Mitte“ ist sicherlich eine lohnenswerte Anschaffung. Der Regionalia-Teil ist mir etwas zu nüchtern geraten und die Szenarien erfordern eine Menge Vorbereitungszeit. Nichtsdestotrotz findet der interessierte Spielleiter hier eine wahre Fundgrube cthuloiden Wissens, um seinen Spielern einmal einen wirklich exotischen Schauplatz zu gönnen. Wer plant, Szenarien im Reich der Mitte anzusiedeln, kommt um dieses gut recherchierte und geschriebene PDF wohl nicht herum. Alle anderen könnten zumindest einmal einen Blick riskieren, ob sich ein Schauplatzwechsel nicht lohnen mag.



Wertung:
[5 von 5 Sternen!]
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